Die Wissenschaftlich-Technische Kommission (WTK) des Internationalen Hopfenbaubüros (IHB) stellt alljährlich eine Liste aller Hopfensorten zusammen, die weltweit in dem jeweiligen Anbaujahr mit wirtschaftlichen Absichten kultiviert wurden. Das bedeutet, dass viele alte Sorten, die keine wirtschaftliche Bedeutung mehr besitzen und nur noch in Sortengärten erhalten werden, in der Liste keine Berücksichtigung mehr finden. Das Gleiche gilt für neue Zuchtstämme, die erst dann aufgenommen werden, wenn sie eine Sortenzulassung haben und bereits im wirtschaftlichen Anbau sind – das gilt dann allerdings auch für kleinere Flächen.

Diese offizielle Sortenliste des IHB ist nicht nur als Hilfsinstrument für das amtliche Zertifizierungsverfahren gedacht, sondern soll vor Allem jedes Jahr einen aktuellen Überblick zu dem immer unübersichtlicheren und zunehmend dynamischen Feld der internationalen Sortenvielfalt liefern und wird jedes Jahr zur Fachmesse BrauBeviale im November in Nürnberg veröffentlicht. Die aktuell vorliegende Version für das Anbaujahr 2024 wurde bei der Sitzung des IHB-Exekutivkomitees am 25. November 2024 in Nürnberg diskutiert und ratifiziert.

Im Ergebnis hat auch die Ernte 2024 wieder – und damit zum 9. Mal in Folge – Alphasäure über dem Bedarf produziert, was sich besonders an den Freihopfennotierungen zeigt. Aufgrund von wenig Perspektive auf eine auskömmliche Vermarktung wurden die erzeugten Spothopfen wie zum Beispiel die Sorten Perle und Tradition, aber auch Bittersorten, von den Ver-
marktern zu Preisen aufgenommen, die oft nicht einmal die variablen Kosten decken. In den letzten zehn Jahren hat die
Zahl neuer Zuchtsorten stark zugenommen. Züchter und Vermarkter sind bestrebt, mit neuen resistenten Hopfensortenrichtungsweisende Optionen vorzustellen, mit denen nicht zuletzt wichtige Nachhaltigkeitsziele
erreicht werden können. Aktuell gibt es keine Lieferengpässe, aber bei einem erneuten Drehen des Marktzyklus mit einer möglichen Verknappung des Angebots werden diejenigen Brauereien, die über eine breitere Palette an implementierten Hopfensorten verfügen, die bessere Wahl haben.